Autor: Angie

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Überall dieselbe alte Leier. Das Layout ist fertig, der Text lässt auf sich warten. Damit das Layout nun nicht nackt im Raume steht und sich klein und leer vorkommt, springe ich ein: der Blindtext. Genau zu diesem Zwecke erschaffen, immer im Schatten meines großen Bruders »Lorem Ipsum«, freue ich mich jedes Mal, wenn Sie ein paar Zeilen lesen. Denn esse est percipi – Sein ist wahrgenommen werden. Und weil Sie nun schon die Güte haben, mich ein paar weitere Sätze lang zu begleiten, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, Ihnen nicht nur als Lückenfüller zu dienen, sondern auf etwas hinzuweisen, das es ebenso verdient wahrgenommen zu werden…

Im Reisekoffer

Überall dieselbe alte Leier. Das Layout ist fertig, der Text lässt auf sich warten. Damit das Layout nun nicht nackt im Raume steht und sich klein und leer vorkommt, springe ich ein: der Blindtext. Genau zu diesem Zwecke erschaffen, immer im Schatten meines großen Bruders »Lorem Ipsum«, freue ich mich jedes Mal, wenn Sie ein paar Zeilen lesen. Denn esse est percipi – Sein ist wahrgenommen werden. Und weil Sie nun schon die Güte haben, mich ein paar weitere Sätze lang zu begleiten, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, Ihnen nicht nur als Lückenfüller zu dienen, sondern auf etwas hinzuweisen, das es ebenso verdient wahrgenommen zu werden…

Die Wüste lebt

Costa Rica verfügt über eine Fülle unterschiedlicher Ökosysteme. Knapp dreißig Prozent der Fläche des Landes im Herzen der mittelamerikanischen Landbrücke steht unter Naturschutz. Rund die Hälfte davon sind Nationalparks. Dazu gehört der Nebelwald in den kühlen Höhen von Monteverde genauso wie der Dschungel im Nationalpark Tortuguero an der tropisch-feuchten Karibikküste. Durch sein grün überdachtes Labyrinth an Wasserläufen und Kanälen kommt man nur per Boot. Drei von Vulkanen durchsetzte Gebirgsketten verlaufen durch Costa Rica. Der Anblick des mächtigen, malerischen Arenals im zentralen Hochland hinterlässt bleibende Eindrücke. Wüste gibt es in diesem sehr fruchtbaren tropischen Land nicht. Aber wer in den Wintermonaten ins Tiefland der Provinz Guanacaste im Nordosten des Landes fährt, wo wochenlang kein Regen fällt, der erlebt eine Überraschung. Hier, im tropische Trockenwald im Nationalpark Rincón de la Vieja, präsentiert sich eine bizarre Landschaft von apokalyptischer Schönheit. Wer das Gelände vom Eingang Las Pailas aus erkundet, staunt über eine Wald- und Vulkanlandschaft der anderen Art: ein trockenes, savannenartiges Vegetationsbild, die Ebenen weitläufig bestanden mit knorrigen, hartblättrigen Bäumen. Denn im Verlaufe der Trockenzeit werfen hier fast …

Costa Rica – auch für Hungrige

Dies war mein Wunsch: Einmal richtig in den Dschungel, Urlaub in den wilden Tropen,  Tierleben inbegriffen, aber bitte zunächst doch lieber als „Expedition light“, in der kleinen Gruppe und mit erprobtem Reiseführer. Also Reise buchen und ab in den Flieger nach Costa Rica. Das Land ist Teil der schmalen Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika und bietet auf kleinem Raum zwischen Karibik und Pazifik ein Panorama unterschiedlicher Ökosysteme mit erstaunlicher Artenvielfalt. Perfekt für eine kurze, intensive Rundreise zum Sehen, Hören, Schmecken und Staunen. Knapp dreißig Prozent der Fläche Costa Ricas steht unter Naturschutz, rund die Hälfte davon sind Nationalparks. In sieben Tagen erlebe ich den mystisch anmutenden Nebelwald in den kühlen Höhen von Monteverde, den bizarren Trockenwald im Tiefland von Guanacaste im Nationalpark Rincon de la Vieja und den karibischen immergrünen Dschungel im Nationalpark Tortuguero mit seinem Labyrinth an Wasserläufen. Auch der Aufenthalt im zentralen Hochland am Fuße des Vulkans Arenal, der vor stahlblauem Himmel über unser Hotel wacht, hinterlässt bleibende Eindrücke. Wo kann man schon an der Poolbar sitzen, mit einem Rumcocktail in der Hand …

Der Blaue Reiter in Murnau

Zwischen Starnberger See und den Alpen, vor imposanter Gebirgskulisse, erstreckt sich ein Stück Oberbayern, das zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zu einem der Zentren des künstlerischen Aufbruchs in Deutschland wurde. Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner besuchten die Region und ließen sich von der Natur und ihren kraftvollen Farben inspirieren, ebenso die Künstler des „Blauen Reiters“ wie Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, Alexej von Jawlensky oder Heinrich Campendonk. 1909 kaufte Gabriele Münter in Murnau am Staffelsee ein Landhaus. Sie bewohnte es bis 1914 mit ihrem damaligen Lebenspartner Wassily Kandinsky. Auf dem Sommersitz mit seinem herrlichen Garten waren viele Künstler zu Gast, das Haus entwickelte sich zum Ort der kreativen Begegnung unter Gleichgesinnten und Inspirationszentrum des deutschen Expressionismus. Hier in der Region liegt auch die Wiege des „Blauen Reiters“, dessen maßgebliche Protagonisten Marc und Kandinsky waren. Konzept und Inhalte des gleichnamigen Manifests, eine der bedeutendsten Schriften zur Kunst der Moderne, entstanden unter anderem im Münter-Haus. An der Holztreppe ins Obergeschoss ist das Thema auch heute präsent: Kandinsky bemalte sie mit wunderbaren Reiter-Motiven. Münter vermachte große …

Schmucke Fassaden

Willkommen in Leipzig. Beim Einrollen des Zuges in den Bahnhof bin ich aufgeregt und neugierig: Mein erstes Wochenende in dieser traditionsreichen Stadt. Bach, Thomaskantorei, Auerbachs Keller, Leipziger Messe, die neue Kunstszene in der wieder zum Leben erweckten Baumwollspinnerei und ein paar Architektur-News rund um Bahnhof und Mädlerpassage – diese Gedankensplitter wirbeln mir durch den Kopf. Was erwartet mich wirklich? Zunächst einmal milde und sonnige 25 Grand Celsius. Ich überquere die breite Ringstraße und lande direkt am Rande des historischen Zentrums. Am Eingang der Fußgängerzone ist ein Straßencafe voll besetzt. Piazzafeeling fast wie in Verona, Venedig oder Avignon. Doch ich erlaube mir jetzt noch keine Kaffeepause – es zieht mich in die engen Gassen. Ich erinnere mich an schmutzig-graue, verfallende Fassaden ostdeutscher Städte zu DDR-Zeiten, weiß aber auch, dass ich seit Jahren durch meine Soli dazu beitrage, dass die historische Bausubstanz vielerorts heftig saniert und renoviert worden ist. In Dresden, Bautzen, Weimar habe ich die Resultate gesehen, aber was präsentiert mir Leipzig? Ich begebe mich auf einen Entdeckungsspaziergang und bin überrascht und beeindruckt. Ganze Straßenzüge in …

From Cotton to Culture

Die Kunstszene in Leipzig kann sich sehen lassen. Die Bauwollspinnerei im Stadtteil Plagwitz gehört sicherlich zu den Aushängeschildern der Stadt und setzt auch überregional in der Kunstwelt Trends. Vom Hauptbahnhof ist das Kreativ-Gelände nur ein paar Straßenbahn-Stationen entfernt. Die Strecke der Linie 14 führt durch Straßen mit prachtvoll renovierten Villen der Gründerzeit und überquert auch den Karl-Heine-Kanal, auf dem bei schönem Wetter die Paddler unterwegs sind. Die Wasserstadt Leipzig ist aber ein anderes Thema. Heute geht es um die Kunst. Nach rund 15 Minuten bin ich vor Ort und betrete das Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei.     Der Industriekomplex mit seinen 20 Gebäuden, fast alle aus massivem Backstein, stammt von 1884. In den alten Hallen des weitläufigen Anwesens, einst die größte Baumwollspinnerei des Kontinents, war nach der deutschen Wiedervereinigung zunächst noch weiterproduziert worden, Anfang 1993 kam dann das endgültige Aus für die Garnproduktion. Ab den frühen 90er Jahren begann parallel eine völlig neue Phase der Nutzung des Geländes: In der kleinen Fabrikstadt hat sich in den letzten Jahren die Avantgarde einquartiert. Künstler, von denen mittlerweile über …

Kunststadt Leipzig

Rund zehn Museen und Sammlungen zählt man in Leipzig, vom Bach-Museum über das Museum für Druckkunst bis zum Grassi Museum für Angewandte Kunst und zur Tübke Stiftung. Dazu knapp 20 Galerien und diverse weitere Ausstellungsorte. Da ist ein Wochenende viel zu kurz zum Entdecken. Ich treffe also eine Auswahl und wende mich konsequent der Gegenwartskunst zu. Entdeckt werden sollen dabei das Museum der bildenden Künste, die Galerie für zeitgenössische Kunst und die Baumwollspinnerei. Das Museum der bildenden Künste liegt in der Innenstadt, ein moderner gläserner Kubus am Rande der frisch herausgeputzten historischen Altstadt. Glas, Sichtbeton, Muschenkalk und Eichenholz dominieren den Innenraum. Das Haus verfügt über eine der umfangreichsten Kunstsammlungen in Deutschland und präsentiert seine Werke und raumgreifenden Installationen nicht nur in diversen Sälen, sondern auch auf Terrassen, in Höfen und Treppenhäusern. Rund 500 Jahre Kunstgeschichte von Lucas Cranach d. J. über Caspar David Friedrich und Max Beckmann bis zur DDR-Kunst und der Leipziger Schule sind hier vereint. Ich wende mich den Zeitgenossen zu: Im weiten Aufgang grüßt eine wunderbar inszenierte Skulpturengruppe von Markus Lüpertz, ich …

Leckeres aus Leipzig

Bislang fiel mir zum Thema Essen und Trinken in Leipzig nicht viel Aufregendes ein, eher Deftig-Unspektakuläres. Ich erinnere mich an eine lasch-langweilige Gemüsebeilage, die es in meiner Kindheit manchmal zum sonntäglichen Braten gab: Leipziger Allerlei. Aber eine Leckerei war unwiderstehlich: Die süßen Quarkkeulchen meiner Mutter, die sie auf Anregung ihrer Schwiegermutter zubreitete, und die kam aus dem Vogtland in Sachsen. Was die Gastroszene in Leipzig betrifft, so fällt dem ehemaligen Germanistikstudenten und Goethe-Fan natürlich auch noch Auerbachs Keller ein. Mein erster Entdeckungsspaziergang durch die Stadt führte mich direkt dorthin. Zentral gelegen, mit prächtigem, in die Mädlerpassage integriertem Treppenabgang, war der Keller leicht zu finden. Hinter der breiten, historisch anmutenden Eingangstür offenbarte sich ein weitläufiges Gewölbe. Freundlich geleitete man mich an einen der braunen Holztische. Ich schaute mich um in dem weitläufigen Saal und ließ den Blick über die riesigen Wandgemälde mit Szenen aus Goethes Faust schweifen. Das rustikal-gepflegte Ambiente gefiel mir und ich griff, ohne Besonderes zu erwarten, zur Speisekarte. Da standen sie schwarz auf weiß: die sächsischen Quarkkeulchen! In Sekunden fand ich mich zurückversetzt …

Ein Nachmittag in Orta San Giulio

In Orta San Giulio kann man schon fast das Mittelmeer wittern. Der Ort am Ostufer des gleichnamigen Sees, einem typisch oberitalienischer Alpensee im Piemont, lockt mit südlichem Charme und entpuppt sich als Perle. Wie schön, wenn man sich die Zeit nehmen kann, einmal ein paar Stündchen ganz ziellos und doch wachen Auges durch die engen Gassen zu bummeln. Orta zählt knapp 1.200 Bewohner und ist recht überschaubar. Verlaufen kann man sich hier kaum. Alles nimmt seinen Anfang an der Piazza Mario Motta, wo auch die Fähren anlegen, welche die wenigen Haltestellen rund um das Seeufer bedienen. Steigt man aus dem Boot, durchquert man einen von zwei Platanenreihen beschatteten Grünstreifen, dahinter liegt quer der malerische Platz, umrahmt an zwei Seiten von einladenden Bistros, Eisdielen und Cafés, diversen Lädchen und einer Tabaccheria. Die gesamte schmale Südseite der Piazza nimmt ein prachtvolles, aber leider recht heruntergekommenes Gebäude ein, das ehemals als Hotel fungierte. Immer, wenn ich nach Orta komme, bin ich gespannt, ob in das Haus endlich wieder Leben eingekehrt ist, und noch immer träumt es unbewirtschaftet vor …