Alle Artikel in: Urlaub

It’s better in Harbour Island

700 Inseln, dahingetupft ins türkisfarben gleißende Meer, das sind die Bahamas. Die wunderbaren Out Islands sind für mich die Juwelen dieser Inselwelt im Norden der Karibik. Nach vielen Jahren habe ich dieses Frühjahr wieder einmal Harbour Island besucht, die idyllische kleine Insel hinter der Insel. Die meisten Besucher nehmen von Nassau aus die Bahamasair: In 30 Minuten Flug hüpft man hinüber nach North Eleuthera, von da geht es mit dem Taxi ein paar Minuten zum Bootsanleger und dann folgt noch eine halbe Stunde Überfahrt per Boston Whaler – schon hat man das entzückende kleine Kolonialstädtchen mit seinem berühmten pinkfarbenen Sandstrand erreicht. Ich habe dieses Mal die Bo Hengy genommen, die Fähre, die regelmäßig zwischen Nassau und Harbour Island verkehrt. Es gab exotische Mitreisende: Inzwischen haben auch die Chinesen die Bahamas entdeckt und die kleine fernöstliche Reisegruppe an Bord staunte über die phantastischen, irrealen, transparent schillernden Farben des weiten Meeres, über das wir hinweg glitten und über die auch ich immer wieder in Bewunderung und Fassungslosigkeit staune. Bald wurde ich gebeten, als Fotomotiv zu posieren – …

Unaufgeregt und erholsam: der Ortasee

Er ist der kleine Bruder des mondänen Lago Maggiore im nördlichen Piemont: der Ortasee, wenige Kilometer westlich gelegen vom großen Nachbarn, nur einen Bergrücken entfernt. Hier finden Menschen ihr Paradies, die Urlaubstrubel meiden und eher ungestört die Seele baumeln lassen möchten. Auf oberitalienisches Seen-Feeling müssen sie dabei am Ortasee nicht verzichten. Das stille Gewässer ruht vor spektakulärer Alpenkulisse, bietet mit der Isola San Giulio seine eigene romantische Klosterinsel und ebenso das eine oder andere idyllische Örtchen an seinen Gestaden. Orta San Giulio am östlichen Ufer gab dem See seinen Namen. Die 1.200-Seelen-Gemeinde mit ihren engen Gässchen ist zwar am Wochenende gut besuchtes Ausflugsziel, gibt sich aber im Gegensatz zur überlaufenen Konkurrenz in anderen Regionen Oberitaliens gelassen und unaufgeregt.    Besteigt man an der Piazza Mario Motta nach einem erfrischenden Spritz im Pan & Vino oder Espresso in der Piccolo Bar die Fähre, so erreicht man in rund 20 Minuten, nach einem Zwischenstopp auf der Klosterinsel, das gegenüberliegende Städtchen Pella. Gleich an der Uferpromenade fällt der Antica Torre ins Auge. Er beherbergt eine legendäre Gelateria mit …

Kunststadt Leipzig

Rund zehn Museen und Sammlungen zählt man in Leipzig, vom Bach-Museum über das Museum für Druckkunst bis zum Grassi Museum für Angewandte Kunst und zur Tübke Stiftung. Dazu knapp 20 Galerien und diverse weitere Ausstellungsorte. Da ist ein Wochenende viel zu kurz zum Entdecken. Ich treffe also eine Auswahl und wende mich konsequent der Gegenwartskunst zu. Entdeckt werden sollen dabei das Museum der bildenden Künste, die Galerie für zeitgenössische Kunst und die Baumwollspinnerei. Das Museum der bildenden Künste liegt in der Innenstadt, ein moderner gläserner Kubus am Rande der frisch herausgeputzten historischen Altstadt. Glas, Sichtbeton, Muschenkalk und Eichenholz dominieren den Innenraum. Das Haus verfügt über eine der umfangreichsten Kunstsammlungen in Deutschland und präsentiert seine Werke und raumgreifenden Installationen nicht nur in diversen Sälen, sondern auch auf Terrassen, in Höfen und Treppenhäusern. Rund 500 Jahre Kunstgeschichte von Lucas Cranach d. J. über Caspar David Friedrich und Max Beckmann bis zur DDR-Kunst und der Leipziger Schule sind hier vereint. Ich wende mich den Zeitgenossen zu: Im weiten Aufgang grüßt eine wunderbar inszenierte Skulpturengruppe von Markus Lüpertz, ich …

Ein Nachmittag in Orta San Giulio

In Orta San Giulio kann man schon fast das Mittelmeer wittern. Der Ort am Ostufer des gleichnamigen Sees, einem typisch oberitalienischer Alpensee im Piemont, lockt mit südlichem Charme und entpuppt sich als Perle. Wie schön, wenn man sich die Zeit nehmen kann, einmal ein paar Stündchen ganz ziellos und doch wachen Auges durch die engen Gassen zu bummeln. Orta zählt knapp 1.200 Bewohner und ist recht überschaubar. Verlaufen kann man sich hier kaum. Alles nimmt seinen Anfang an der Piazza Mario Motta, wo auch die Fähren anlegen, welche die wenigen Haltestellen rund um das Seeufer bedienen. Steigt man aus dem Boot, durchquert man einen von zwei Platanenreihen beschatteten Grünstreifen, dahinter liegt quer der malerische Platz, umrahmt an zwei Seiten von einladenden Bistros, Eisdielen und Cafés, diversen Lädchen und einer Tabaccheria. Die gesamte schmale Südseite der Piazza nimmt ein prachtvolles, aber leider recht heruntergekommenes Gebäude ein, das ehemals als Hotel fungierte. Immer, wenn ich nach Orta komme, bin ich gespannt, ob in das Haus endlich wieder Leben eingekehrt ist, und noch immer träumt es unbewirtschaftet vor …