Piemont, Urlaub
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Unaufgeregt und erholsam: der Ortasee

Er ist der kleine Bruder des mondänen Lago Maggiore im nördlichen Piemont: der Ortasee, wenige Kilometer westlich gelegen vom großen Nachbarn, nur einen Bergrücken entfernt. Hier finden Menschen ihr Paradies, die Urlaubstrubel meiden und eher ungestört die Seele baumeln lassen möchten. Auf oberitalienisches Seen-Feeling müssen sie dabei am Ortasee nicht verzichten. Das stille Gewässer ruht vor spektakulärer Alpenkulisse, bietet mit der Isola San Giulio seine eigene romantische Klosterinsel und ebenso das eine oder andere idyllische Örtchen an seinen Gestaden. Orta San Giulio am östlichen Ufer gab dem See seinen Namen. Die 1.200-Seelen-Gemeinde mit ihren engen Gässchen ist zwar am Wochenende gut besuchtes Ausflugsziel, gibt sich aber im Gegensatz zur überlaufenen Konkurrenz in anderen Regionen Oberitaliens gelassen und unaufgeregt.

  

Besteigt man an der Piazza Mario Motta nach einem erfrischenden Spritz im Pan & Vino oder Espresso in der Piccolo Bar die Fähre, so erreicht man in rund 20 Minuten, nach einem Zwischenstopp auf der Klosterinsel, das gegenüberliegende Städtchen Pella. Gleich an der Uferpromenade fällt der Antica Torre ins Auge. Er beherbergt eine legendäre Gelateria mit dem angeblich leckersten Eis der Region. Unbedingt naschen! Seit neuestem gibt es hier an der Piazza am See auch ein 5-Sterne-Boutique-Hotel: die Casa Fantini, erbaut von einer erfolgreichen einheimischen Unternehmerfamilie, die sich auf Wasserhähne spezialisiert hat. Hoch oben auf dem Berg thront die Wallfahrtskirche der beschützenden Madonna del Sasso. Rund um Pella kann man diverse landestypische Ferienhäuser oder -wohnungen anmieten, oft in Vorzugslage mit spektakulärem Ausblick. Für Urlauber, die ihre Tage gern gänzlich zurückgezogen verbringen, ist auch das eine der andere Rustico dabei, das nur über verschlungene, enge Pfade oder per Boot zu erreichen ist (s. Der Ortasee ruft).

  

Der See liegt still, die kleinen und teilweise etwas in die Jahre gekommenen Fähren pendeln zwischen den Städtchen am Ufer, ansonsten ist hier auf dem Wasser nicht viel los. Ideal als zum Paddeln oder Schwimmen, hier kann man ungestört seine Runden ziehen. Am Wochenende belebt sich die Szenerie durch das eine oder andere Segelboot. Von Mailand aus ist der Ortasee in rund 80 Minuten zu erreichen, daher gönnt sich so mancher Großstädter hier sein Wochenendhaus mit Boot. Was gehört noch zu einem gelungenen Wochenende oder Ferienaufenthalt vor Ort? Natürlich gutes Essen und Trinken, und davon gibt es einiges rundherum, vom rustikalen Landrestaurant in den Bergen (Agritourismus, alles Bio!) über entzückende Tavernen wie das Antico Agnello in historischem Villen-Ambiente bis zum berühmten Sternerestaurant Villa Crespi. Auch Kulturfreunde werden hier fündig: In den Hügeln im Hinterland findet sich eine erstaunliche Anzahl kleiner Privatsammlungen mit moderner und zeitgenössischer Kunst. Immer wieder gibt es in den Bergdörfchen auch Kulturfestivals, doch das ist eine andere Geschichte…

So kommen Sie hin: Anreise aus Deutschland per Auto durch die Schweiz (ab Frankfurt am Main rund acht Stunden) oder per Flugzeug nach Mailand-Malpensa und dann weiter mit dem Mietwagen. Ferienwohnungen gibt es zum Beispiel über Der Ortasee ruft.

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